BESTIARIUM
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ALLGEMEIN
Über die Anfänge des Schönen Volks ist nichts bekannt. Manche glauben, sie sind älter als die Welt selbst und ihre Ursprünge liegen noch weit vor den Anfängen Azhârons. Ob dies stimmt, liegt ganz im Ermessen des Geschichtenerzählers. Manche behaupten es hätte sie schon immer gegeben, schon von Anbeginn der Zeit an. Andere sind sich sicher, dass auch sie erst nach dem Erscheinen des Kontinents zum Leben erwacht sind.
Unter den Elben selbst wird ihr Anfang als Erwachen gesprochen, die ersten Erinnerungen reichen weit in die Vergangenheit an einen Ort den es heute nicht mehr gibt. An ein Land das schon lange im Wasser verschwunden ist, ein Ort der im Meer versank als die Welt sich abermals veränderte. Es wird vom Erwachen am Fluss Caleävin gesprochen. Doch kann heute niemand mehr sagen wann diese Geschichte ihren Anfang nahm. Die ersten Aufzeichnungen der Elben gibt es aus Zeiten, die lange vor dem Wandel der Welt wie wir sie heute kennen liegen. Eine Zeit in der nicht nur der Kontinent etwas anders aussah, sondern auch alles in ihm. Wälder hatten einen anderen Glanz, eine ganz eigene Schönheit, deren Reste heute nur noch in Wäldern wie Doriath zu erahnen sind. Flüsse so rein wie fließendes Silber und Berge so hoch, dass sie in den Himmel zu reichen scheinen und die Götter selbst auf ihnen thronen. Diese Aufzeichnungen gelten heute schon lange als Legenden und sind vor einer Ewigkeit ins Reich der Mythen eingegangen. Etwas, das sich ein kluger Geschichtenschreiber eines Tages ausdachte. Elben, oder wie sie sich selbst nennen: Fae, soll es nach diesen gegeben haben und sie sind keine Erfindung des menschlichen Geists.
Nun, in diesem Punkt haben die Leute recht, die an sie glauben. Denn es gab sie. Und ein paar wenige gibt es noch heute. Doch sie sind so selten geworden, dass sie als ausgestorben angesehen werden müssen. Die wenigen unter ihnen die bis in die heutige Welt überlebt haben, leben versteckt, und stets getarnt als Menschen oder Hexen. Um nicht erkannt zu werden.
Elben gelten als unsterblich und sind es auch, wenn man vom körperlichen Aspekt ausgeht. Denn Krankheit und Tod können sie nicht ereilen wie man es von anderen Wesen her kennt. Durch Waffen allerdings können sie ebenso getötet werden und Viele von ihnen mussten dies in der Vergangenheit erfahren.
Die meisten Fae werden als reine, helle Gestalten beschrieben doch ist nicht gesagt, dass es nicht ebenso dunkelhäutige unter ihnen geben kann, auch wenn die meisten es wohl nicht sind. Groß gewachsen sind sie, von meist schlanker Gestalt und wunderschön. Mit Stimmen wie Windspiele, wunderschön und besonders. Augen die ein wenig heller und intensiver zu strahlen scheinen als bei jedem anderen, so als habe jedes dieser Wesen schon eine ganze Welt gesehen. Und vielleicht ist es auch so, denn das kollektive Gedächtnis dieser Spezies ist groß. Es gibt Dinge, die einzelne Geschöpfe wissen, von denen manch einer erstaunt innehält sie zu erfahren. Es muss eine Verbindung zwischen ihnen geben, dass Generationen verbindet.
Außerdem wird gesagt, dass sie nicht wirklich sterben. Es handele sich um einen Übergang, den in eine andere Welt in der sie warten bis sie erneut nach Azhâron zurückkommen. So gibt es in der Regel einen Namen nur einmalig bei den Schönen, und er wird nur als Zweiname weitergegeben um die Tradition zu wahren. Stirbt ein Fae so geht seine Seele ein in die Hallen der Götter, ins Reich des Todes fürwahr, und wartet dort bis seine Zeit gekommen ist zurückzukehren. In ein neues Leben, mit neuem Gesicht, und neuen Erinnerungen. Aber einem uralten Wissen im reinen Herzen. Etwas, dass jenen die um sie herumleben wissen lässt wer da zu ihnen gekommen ist.
Ob all dies stimmt und in wie weit wohl die Wiederkehr als auch die Sache mit den Göttern zutrifft, ist nicht bestimmbar.
HISTORIE
Schon lange vor den Menschen und Anderswesen gab es das Volk der Fae. Jene, die zuerst in Frieden lebten und im Einklang mit der sie umgebenden Natur. Doch sind gerade die die mit ihr leben und in ihr aufgehen auch die, die sich langsamer weiterentwickeln. Ihre eigene Sprache, Kulturen und Traditionen wurden seit Anbeginn festgehalten und beschützt. Und auch wenn sie geschickt darin waren neue Dinge zu lernen, fiel ihnen anderes dafür schwer. Niemals waren sie so wandelbar wie die schnelllebigen Menschen die in ihrer verhältnismäßig kurzen Zeit vieles erforschte und neue Wege gehen wollten. Während die Elben bei den Dingen blieben die sie kannten oder Neues langsamer annahmen.
Sie hatten das Meiste um sich her schon für sich erforscht ehe die Menschen auf dem Kontinent erschienen und brachten diesen wie auch anderen Wesen einiges von ihrem Wissen bei. Sie lehrten sie ihre Sprache, den Umgang mit Feuer und die Jagd, später das Schreiben und die Dichtkunst. Ein Bündnis das beiden Völkern zum Vorteil gereichte, zumindest eine sehr lange Zeit. Bis der Drang der Menschen nach mehr immer größer wurde und sie trieb, die Elben zu verraten und einen Krieg zu beginnen.
In diesen Elbenkriegen wurden viele getötet, sodass die wenigen Überlebenden entschieden sich von den Menschen loszusagen. Zusammen mit den magiekundigen Hexen schufen sie den sogenannten Schleier - einen Schutzbann der ihre Existenz und die der Anderswesen von nun an vor den Menschen verbergen würde. Somit verschwanden sie aus den Erinnerungen der Sterblichen wie auch nach vielen Jahrhunderten aus denen der Anderswesen. Denn auch von diesen sah niemand mehr die Elben, die sich so weit zurück dass niemand sagen kann ob das Schöne Volk noch existiert. Sie galten von nun her nur noch als Mythos in den Geschichten, die man sich erzählt. Während sich die Elben zurückzogen und einen Schwur leisteten, der ihr Volk für immer beschützen sollte, verborgen sich die übrigen Anderswesen unter den Menschen und lebten mit wie unter ihnen weiter.
FEINDE & VERBÜNDETE

Einst waren sie mit jedem Volk in Azhâron verbündet das auf zwei Beinen stand und eine eigene, meist ähnlich geartete Sprache sprach. So galten sowohl die Menschen sehr lange Zeit als befreundetes Volk wie auch die mit ihnen erschienen Hexen und Vampyre. Immer wieder gab es nicht nur Bündnisse sonder gar wahre Freundschaften die ein Leben lang hielten und welche über den Tod hinaus. Menschen lebten in den Städten der Elben wie auch andersherum. Doch mit der Zeit wandelte es sich.
Heute ist nicht mehr bekannt, dass es das Schöne Volk noch gibt, doch bis zu ihrem Verschwinden hinter den Schleier und somit ins Reich der Mythen und Legenden sah es wie folgt aus:
Hexen und Elben verband eine Gemeinsamkeit, denn wie den Hexen ist auch den Elben eine gewisse Magie eigen. Sie ist anders, ganz eindeutig. Und dennoch war es etwas das diese beiden Völker zusammenschmiedete. In den Jahrhunderten die sie nebeneinander existierten wurden wunderschöne Dinge geschaffen die von damals unschätzbarem Wert waren und noch heute kein vergleichbares Pendant haben. Mächtige Zauber wurden gemeinsam gewirkt, und Dinge von einnehmender Schönheit geschaffen.
Und auch den Schleier erschufen die beiden magiefähigen Völker gemeinsam als sie sich entschieden sich von den Menschen loszusagen. Somit waren die Hexen wohl die Letzten, die noch mit den Fae zu tun hatten. Wie mit den Menschen hatten die Elben nach dem Schleier auch mit den Hexen nichts mehr zu tun und die letzten Bündnisse lösten sich nach und nach auf.
Menschen und Elben waren einst Verbündete; die Menschen lernten Vieles vom Schönen Volk und schufen für wie auch mit ihnen zusammen einige Monumente die bis heute einzigartig sind. Lange Zeit arbeiteten diese beiden Völker zusammen, und Freundschaften zwischen den Einzelnen entstanden ebenso wie es ab und an auch Liebesbeziehungen gab. Auch wenn diese äußerst selten vorkamen, denn die Unterschiede gerade in der Langlebigkeit der Elben waren und sind zu groß. Dies könnte auch in den Hass eingespielt haben der zwischen den Völkern entstand und die Menschen verleitete sich gegen die Elben zu stellen.
Nach dem Krieg gegen die Menschen zogen sich die Elben von diesen zurück und verschwanden gänzlich aus ihrer Welt. Sie lebten fortan nur noch in Geschichten weiter, die mit den Jahrhunderten zu Legenden wurden bis man auch diesen nicht mehr glaubte und sie als Fantasie abtat.
Es gibt nur sehr wenige Fälle in denen sich Fae noch mit den Menschen einließen und wenn, dann taten sie so als seien sie ebenfalls Sterbliche und verschwanden rechtzeitig aus dem Leben dieser um nicht aufzufallen. So kam es immer wieder einmal dazu, dass es auch nach dem Schleier noch Freundschaften gab. In ganz seltenen Fällen sollen es sogar Liebesbeziehungen gegeben haben. Entstand ein Kind aus diesen wurde dieses ausnahmslos menschlich. Einzig ein Hang zu leicht spitzen Ohren, grünen Augen oder einer Affinität zu Tieren oder Pflanzen vererben sich hier und da weiter bis sie ganz verschwinden.
BESONDERE EIGENSCHAFTEN
Ähnlich den Vampyren altern Elben anders als Menschen und zählen zu den Unsterblichen. Denn ihre Körper altern sehr langsam, und können Jahrtausende überstehen. Ihre Knochen sind härter und widerstandsfähiger als die der Sterblichen, wenn sie auch im Grunde gleich von Gestalt sind. Ihre Gesichter wurden schon immer als wunderschön beschrieben, ihre Haltung als anmutig und ihre Gesichtszüge edel und rein. Rein; ein Wort das man im Zusammenhang mit dem sogenannten Schönen Volk oft zu lesen bekommt.
Es ist nicht direkt gleichzusetzen mit 'rein weißer Haut' oder ähnlichen Floskeln, auch wenn einige Geschichtenerzähler es so auslegten. Es kommt selten vor, einen dunkelhäutigen Elb anzutreffen denn viele von ihnen haben andere Veranlagungen und ihre Vorfahren stammten aus den Waldlanden und weniger aus dem Süden. Doch unmöglich ist es dennoch nicht!
Unsterblichkeit. In diesem Punkt verhält es sich beim Schönen Volk wie bei den Vampyren denn auch sie altern zuerst normal, bis an einen Punkt der genetisch bedingt ist und beeinflussbar durch den Willen des Fae selbst. So gibt es jene die sich entschieden erst in gesetztem Alter nicht weiter zu altern während andere wohl noch immer aussehen wie Mitte zwanzig.
Durch Waffen können sie dennoch getötet werden, und sterben dann wie alle anderen. Einzig eine Verwandlung in Ghule scheint bei ihnen unmöglich zu sein. Woran dies liegt ist unbekannt. Ob es vielleicht etwas mit der Art und Weise zu tun hat in der sie mit der Natur verbunden sind?
Auch wenn ihnen nachgesagt wird sie hätten Fähigkeiten wie Gedankenkontrolle stimmt dies nicht. Dennoch haben die meisten von ihnen eine besondere Ausstrahlung, die sich in ihrer Aura ebenso widerspiegelt wie dem Erfolg den sie haben wenn sie sich in die Welt der Menschen begeben. Es scheint fast so als könnte es ihnen gelingen mit einer Rede an der richtigen Stelle mehr zu erreichen als andere mit Waffengewalt.
Die körperlichen Eigenschaften der Elben ähneln jenen der Gestaltwandler, Hexe, Vampyren und Menschen. Doch sieht man ihnen neben Anmut und Grazie auch andere Dinge an; ihr Schritt wirkt weicher und leichter, so dass sie im Schnee kaum Spuren hinterlassen. Müssen sie rennen laufen sie dabei so schnell, dass es mit den Vampiren und Werwölfen konkurriert.
Elben ist es möglich magische Gegenstände die durch Hexen hergestellt wurden zu aktivieren und nutzen. Denn auch ihnen wohnt eine gewisse Magie inne, die sich zwar unterscheidet, sie im Kern allerdings magiefähig macht.
DIE BESONDERE MAGIE DER ELBEN
Neben den Hexen sind auch die Elben, oder Fae wie sie sich selbst nennen, magiebegabt. Auch sie haben eine eigene Magie. Anders als die Magie der Hexen ist jene der Elben wilder, unberechenbarer und näher der Natur. Sie ist animalisch und wild, nicht so leicht zu bändigen. Manche würden sagen sie ist der Hexenmagie nicht unähnlich in ihrer Wertigkeit und doch kann man die beiden nicht miteinander vergleichen.
Hingegen dieser werden die Zaubersprüche nicht in menschlicher Sprache gesprochen sondern in jeder der ersten Elben und ist ursprünglicher; sie richtet sich immer an die Natur und deren Kräfte was sie gleichsam mächtig macht aber auch ihre Möglichkeiten einschränkt. Sie kann nicht wie die Magie der Hexen mit Technologie verbunden werden, unterscheidet sich jedoch auch in ihrer Anwendung von dieser. Es gibt keine Sygillen die aufleuchten; sie wird nicht durch Anzapfen der eigenen Energie angewandt. Verwendet ein Fae die Magie seines Volkes wendet er sich direkt an die Umwelt und bezieht die Magie von dieser und durch sich hindurch, wie durch eine Art Behälter. Fae ist es möglich ihr Chi mit Magie aufzuladen und es wie eine Art Reserve zu speichern, doch wird die Größe des Chi durch mehrere Faktoren bestimmt wie die Erfahrung des Elbs, das Alter, die Magiefähigkeit, Kenntnisse über den Zauber wie man ein Chi neu befüllt und einigen anderen Dingen. Desto älter ein Elb desto einfacher ist es ihm Magie zu wirken, doch zeichnet sich auch diese durch eigene Stärken und Schwächen aus. Gerade unter diesen Schönen befanden sich schon immer die besten Heiler oder die größten Architekten die dem Wald oder Gestein die eindrucksvollsten Hallen und Monumente entlocken konnten.
Die Magie der Fae ist wild und unberechenbar, ihre Ausbildung ist tiefgründig und dauert einige Zeit. Es ist eine wilde aber auch freie Art der Magie, die sich nur mit der Natur beschäftigt und den Kraftlinien in ihr. Bei ihr gibt es keine Blutmagie, dennoch ist es möglich sie mit Zaubern dieser Art zu verbinden.
Auch wenn sie als unberechenbar gilt ist sie nicht außer Kontrolle; im Gegenteil. Ihre Meister bringen es zur Perfektion und auch die Jüngsten unter ihnen, haben selten mit mit Ausbrüchen zu kämpfen wie man es von jungen, unerfahrenen Hexen kennt.